MINI-(Hi)Story - Wie es anfing

 

Die Entstehung des MINI war in einer ereignisreichen Zeit angesiedelt; eigentlich waren es die Zeitereignisse die den Weg zum Kleinwagen an sich ebneten. Aber auch die genialen und geradezu umwerfenden Schöpfungsideen von Sir Alec Issigonis waren es, die den MINI zu dem machten was er ist. Ohne Computerdesign und Verbraucherstudien wurde kreativ in den Konstruktionsbüros der Kfz-Hersteller gearbeitet. Der Wechsel von Sir Alec Issigonis zur Konstruktionsabteilung von Austin erfolgte in dieser schweren Zeit.

Der ägyptische Präsident und Diktator Gamal Nasser schloß im September 1956 den Suezkanal und sorgte so für eine Ölkrise im Westen. Den Autofahrern auf der Insel standen gerade einmal 40 Liter Sprit im Monat zu. Austin-Morris Chef Leonard Lord war die Flut von Ausländischen Kleinwagen ein Dorn im Auge; eine eigene Sparsame und günstige Entwicklung mußte her.

In seiner Unkonventionellen Art gelang es Issigonis, bei jenen berühmt gewordenen Treffen mit seinem Team in seinem Stammlokal in kürzester Zeit ein Konzept zu erstellen. Ein frontgetriebenes Fahrzeug das zwar klein, aber groß genug für eine kleine Familie und Gepäck sein sollte. Bei einer Gesamtlänge von 3,05 Meter blieben genau 61 cm zur Unterbringung des Antriebs. Man Entschied sich für den bewährten A-Serie Motor, der u.a. bereits seit Jahren Dienst im Morris-Minor tat, und kürzte in zunächst um zwei Zylinder, doch der Erfolg war bescheiden und wurde wieder verworfen. Wieder war es Issigonis der die durchbrechende Idee hatte: er setzte den Motor quer zur Fahrtrichtung und flanschte das Getriebe mit einem gemeinsamen Ölhaushalt direkt darunter.

Bereits im Juli 1958 konnte Leonard Lord eine Probefahrt mit einem ersten Prototyp machen und ordnete an, das Auto in 12 Monaten Produktionsreif zu machen. Experimente mit verschiedenen Karosserien wurden gemacht, der Motor dessen Abgasseite bei den ersten Versuchen vorne lag wurde um 180 Grad gedreht, der Hubraum um 100 ccm auf 848ccm gesenkt. Parallel zur Entwicklung wurden bereits die Fertigungshallen aus dem Boden gestampft und so konnte im Mai 1959 mit der Produktion der Vorserie begonnen werden. Auf dem Erprobungsgelände der britischen Armee in Surrey wurde dann am 26. August 1959 der Internationalen Presse das neue Fahrzeug, der Austin Seven bzw. Morris MINI Minor vorgestellt: 3050 mm lang, 1410mm breit und 1350 mm hoch bei einem Leergewicht von 618 kg. Die Leistung lag zunächst bei 34 PS für 116 km/h .

In nur 15 Monaten war eine Revolution im Automobilbau geschaffen worden die bis heute Richtungsweisend ist. Alle Kleinwagen folgen bis heute im wesentlichen diesem wegwesienden Konzept.

Die Grundform der Limousine ist bis zum Produktionende im Oktober 2000 gleichgeblieben und neben VW-Käfer und "Ente" ist der MINI bereits während der Produktionszeit zur Legende geworden